„VATERSPRACHE “ von Albert Ostermaier
Ein Sohn nimmt Abschied von seinem toten Vater und lässt uns an seiner inneren Zwiesprache mit ihm teilhaben. Er hat seinen Vater nicht gekannt, der Vater ist ihm so fremd und ungreifbar wie das Land, das er nur aus der Erinnerung der Kindheit kennt: Deutschland. Was bleibt sind viele Fragen an den Vater, die dieser nicht mehr beantworten wird, und Gefühle, die keinen Adressaten mehr haben. Noch in der gleichen Nacht will der Sohn zurück, seine Vergangenheit abschließen mit der Tür, die hinter ihm ins Schloß fällt, für immer. Wir erleben das Menschliche einer Lebensschau, die auch unsere eigene sein könnte. Der Sohn muss die Blindstelle seiner Biographie ausleuchten. Wie verfertigt man sich einen Vater, wenn nicht durch die Muttersprache, die man mit ihm teilt, eine Landkarte aus Hölderlin, Kleist, Adorno, Grass, Kraftwerk? Der Vater ein Nazi, ein Mitläufer, ein Konsensvater, ein 68er, ein Rebell oder nur ein Feigling? Warum, fragt der Sohn sich, ist "nicht da zu sein die grausamste Form der Nähe".
© Münchner Heldentheater
Eintritt
18,00€
Ermäßigt: 12,00€
Tickets
www.muenchner-heldentheater.de
Veranstalter
Münchner Heldentheater e.V.