Harold Pinter – Alte Zeiten
A thing is not necessary either true or false; it can be both true or false. (Harold Pinter)
Das Stück „Alte Zeiten“ von Harold Pinter erzählt die Geschichte eines Paares, Deeley und Kate, das eine alte Freundin Kates, Anna, zu sich nach Hause einlädt. Im Verlauf erfährt man, dass auch Deeley Anna bereits kennt und nicht nur sie, sondern auch in die Beziehung zwischen Anna und Kate involviert war. Eine Shakespearesche Dreierbeziehung mit lesbischem Bonuspunkt. Könnte man meinen …
Pinter wäre aber nicht Pinter wenn sich nicht mindestens drei Interpretationen weitläufig etabliert hätten. Erstens: Kate und Anna existieren nur in Deeleys Imagination. Kate verkörpert eine „kastrierende Mutter“ und Anna die sexuelle Freiheit. Oder dass Anna und Kate ein und dieselbe Person mit zwei verschiedenen Persönlichkeiten ist, in die sich Deeley verliebt und dann für Kate gegen Anna entschieden hat. Und drittens, dass Kate aus Eifersucht Anna tötete und dann auch noch Deeley, woraufhin sie die letzten 20 Jahre in eine Fantasiewelt abtauchte, in der sowohl Deeley als auch Anna sie lieben und nicht sich gegenseitig.
Glockner konzeptioniert basierend auf der philosophischen Frage nach Wahrheit ob es sie überhaupt gibt. Und wenn dann wie viele verschiedene Wahrheiten versus der einen. Glockners Kunstgriff ist es, dass er allen drei Figuren ihre eigene Wahrheit lässt und alle drei kongenial in dem Stück zusammenführt.
Anthony Hopkins fragte während der Proben Pinter wie er das Ende des Stücks zu interpretieren habe. Darauf Pinter: Das weiß ich nicht, mach es einfach.
Mit Herbert Fischer, Patricia von Miserony, Doina Weber
Regie: Peter Glockner
Bühne: Friedbert Rupp
Eintritt
25,00 €
Ermäßigt 15,00 €
Tickets
Veranstalter
Peter Glockner
R.M. Productions