Anne Frank - Ein Monolog
Mit Patricia von Miserony
Peter Glockner arbeitet seit 2017 kontinuierlich mit Patricia von Miserony. Unter anderem auch an gemeinsam entwickelten Monologen, wie Stammheim Medea und Also sprach Zarathustra - Vera Brühne ein Skandalprozess (beide gezeigt in München und Berlin). Anne Frank, ein Monolog ist ihre dritte gemeinsame Arbeit dieser Art. Anne Frank kehrt als Untote im fortgeschrittenen Alter auf die Bühne zurück und reflektiert ihre Erlebnisse als Untertaucher. In Zeiten einer immer weiter erstarkenden Rechten in Österreich sowie in der BRD und einer immer noch andauernden Pandemie ist der Stoff „Die Tagebücher der Anne Frank“ in gleich zwei Aspekten wichtig. Einmal der Gegensatz der Bedrohung der jüdischen Bevölkerung heute sowie im besetzten Nazi-Deutschland ab 1933 und zum anderen das Untertauchen der Familie Frank, das sich zu einem selbstgewählten Gefängnis zuspitzt, ebenso wie heute die Lock Downs, in der vergangenen Zeit sowie die Quarantäne.
Hier treffen zwei Gegensätze in der Figur Anne Frank für Glockner aufeinander. Einerseits der Nazialltag in Holland und anderseits das Eingesperrt sein eines lebensfrohes, quirligen, pubertierenden Mädchen. Der Charakter der Anne Frank, Jüdin, steht in doppelter Weise konträr zu ihrer Situation.
Im Gespräch mit Wolfgang Schweiger während der diesjährigen 101. / 100. Salzburger Festspiele über den wiedererstarkenden Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit im deutschsprachigen Raum - und nicht nur dort – entstand die Idee von Glockner, die Tagebücher der Anne Frank für das „Shakespeare“ zu inszenieren. Das kleine intime Theater „Shakespeare“ ist für den Ansatz der Isolation und vor allem für das Alleinsein für die Figur ideal. Seit Anfang Oktober probt Peter Glockner mit einem kleinen Team aus München, Berlin und Salzburg im „Shakespeare“.
Peter Glockner baut stark auf die Originaltexte der Tagebuch-Texte / Briefe an eine imaginäre Kitty und überhöht durch die Monologstruktur das Alleinsein von Anne. Darüber hinaus schafft es Glockner durch die originalen Texte einen beklemmenden Bezug zu Heute herzustellen. Einer Zeit, in der über eine Pandemie hinaus, auch durch immer stärker werdende Verkürzungen, sei es in der direkten Kommunikation oder aber auch durch die Medien und die Digitalisierung immer mehr Einsamkeit geschaffen wird bzw. zu bewältigen ist. So Glockner.
Eintritt
25,00 €
Ermäßigt 15,00 €
Tickets
muenchenticket.de
Veranstalter
Peter Glockner